Freitag, 16. September 2011

Was ziehen wir heute an?

Es ist so weit: Wenn am 1. Oktober die neue Legislaturperiode im Parlament in Ankara beginnt, so mit geänderten Kleidervorschriften für Frauen. Man höre und Staune, aber bisher war es den Volksvertreterinnen untersagt, in Hosen zur Sitzung zu erscheinen. Ein "Damenkostüm" sahen die Vorschriften vor und mehrere Versuche dies zu verändern, verliefen im Sand.

Aber man möge nicht glauben, dass die Kleiderschriften aufgehoben wurden und Frauen in Kleidung erscheinen dürfen, die bequem ist, ihnen gefällt oder gut steht. Lediglich ist es den Damen nun gestattet, in Stoffhosen statt Röcken zu erscheinen. Denn es geht nicht darum, den Frauen mehr Freiheit in Kleiderfragen einzuräumen. Zurück geht der Antrag nämlich auf die Tatsache, dass die CHP-Abgeordnete Safak Pavey bei einem Zugunglück für vielen Jahren einen Arm und ein Bein verloren hatte. Anscheinend wollten die konservativen Abgeordneten der AKP nicht dem Anblick der  Prothesen der jungen Frau ausgesetzt sein, die durch einen Rock kaum zu verdecken ist.

Dabei nimmt Pavey, die zuletzt bei den Vereinten Nationen tätig war, für sich keine Sonderregelung in Anspruch und hat auch kein Problem damit, ihre Prothesen zu zeigen. Den Antrag unterstützt sie, so wie viele andere Frauen im Parlament, weil es einfach wichtigeres gibt als die Frage, was man trägt. Sie selber wird daher wohl auch in Zukunft im Rock erscheinen, wenn ihr danach ist.

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