Mittwoch, 21. September 2011

Nix für echte Kerle

Von Fußball verstehe ich nichts, aber wenn man einen Blick auf die Sommer-Emma wirft, wird einem klar, dass man als brave Feministin Interesse daran entwickeln sollte, wie 22 Menschen schwitzend über den Rasen laufen.
40.000 Zuschauerinnen verzeichnete ein Spiel zwischen Fenerbahce und Manisaspor diese Woche. ZuschauerINNEN wohlgemerkt: Nachdem den Fans aufgrund des laufenden Wettskandals wohl das Temperament durchgegangen war und sie den Platz gestürmt hatten,  wurde über den Istanbuler Topverein  eine Sperre verhängt und eigentlich müsste er ohne Zuschauer spielen. Doch clever sind die Herren ja, die Millionen mit dem Ball verdienen und stellten fest, dass Frauen und Kinder eben keine Zuschauer sind. So fand das Spiel vor ausschließlich weiblichem Publikum statt. Ein Novum in der gesamten Fußballwelt und in der Türkei größtenteils gefeiert.
Nur einige wenige Stimmen werden laut, die zwar den Frauen die Freude am männerfreien Fußballgenuss im Stadion gönnen, den bitteren Beigeschmack allerdings nicht schlucken möchten.
Denn eine Begründung, warum Frauen eigentlich keine Zuschauer sind, gibt es nicht.
Bahar Cuhadar schlägt in Radikal ganz richtig vor: Wenn es wirklich um positive Diskriminierung von Frauen gehen soll und Frauen effektiv etwas davon haben sollen, könnten sich die Vereine ja dazu durchringen ein prestigereiches Derby wie beispielsweise Fenerbahce-Galatasaray für Männer zu sperren.
Stimmt. Wenn die Herren der Fußballindustrie das schaffen, nehmen wir ihnen ab, dass sie Frauen als Fans, als Zuschauer oder von mir aus auch als Wirtschaftsfaktor ernst nehmen und nicht nur als bunte Deko eines leeren Stadions. Übrigens: das Spiel würde ich mir dann auch ansehen...

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