Mittwoch, 14. September 2011

Fummelzug

Konya: Das spirituelle Zentrum der Türkei. Hier befindet sich das Grabmal von Mevlana, dem mystischen Dichter und Mystiker. Nicht wenige kommen um hier zu beten, um ihrer Religion ganz nah zu sein. Vereinfacht wird dies nun durch einen Schnellzug: in nur 1,5 Stunden bringt er Reisende aus der Hauptstadt Ankara in die zentralanatolische Stadt. 306 km vergehen bei einer  Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h wie im Flug. Die Türkischen Eisenbahnbetriebe haben damit den Sprung ins 21. Jahrhundert geschafft. Zumindest, was die Geschwindigkeit und die Züge angeht.

Denn gegenüber der Tageszeitung Radikal berichtete eine Gruppe junger Männer, dass sie aufgrund einer sehr erstaunlichen Tatsache nicht in den Genuss des schnellen Zuges kamen: weil sie Männer sind. Nach langer Wartezeit erklärte man ihnen am Schalter kurzerhand, dass nur noch einzelne Plätze frei wären und die alle leider neben Damen zu vergeben seien. Also nichts für Kerle. Das müsse man schon verstehen, für die Frauen wäre es einfach nicht "angenehm", wenn sie neben Männern sitzen müssen.

Das lässt nun aber wirklich Raum für Spekulation. Warum kann eine Frau nicht neben einem Mann sitzen? Also wenn es der eigene ist, da mag man es ja noch verstehen? Man könnte zumindest Gründe erahnen. Aber fremden Männern sollte man doch wohl zugestehen, dass sie tatsächlich nur von Ankara nach Konya kommen möchten und die rasante Geschwindigkeit nicht missbrauchen wollen, um selber so richtig in Fahrt zu geraten...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

 
Blogverzeichnis - Blog Verzeichnis bloggerei.de