Montag, 12. September 2011

Sonnenblumen


Wer jemals im Sommer durch die Türkei, beispielsweise durch Thrakien gefahren ist, der kennt sie: Die Sonnenblumenfelder. Wen der Anblick von hunderten dieser Blumen nicht glücklich macht, dem ist wohl nicht mehr zu helfen. Gelb auf Gelb bewachsen sie die Felder und drehen ihre gelben Köpfe in Richtung der Sonne.
Türken lieben es, die getrockneten Kerne geschickt mit den Zähnen zu knacken und das Innere mit der Zunge heraus zu schlecken. Sogar kleine Kinder beherrschen diese - zugegebener Maßen nicht gerade einfache - Technik.
Für die türkische Kultur haben getrocknete Sonnenblumenkerne eine geradezu herausragende Bedeutung. Je weniger Arbeit ein Stadtviertel zu bieten hat, desto mehr Sonneblumenkerne werden konsumiert. Kreisförmig sieht man noch nach Tagen die Spuren, wo immer jemand gesessen und den gesunden Snack verzehrt hat.
Übrigens: 162 Minuten am Tag verwendet der Durchschnittstürke aufs Essen allgemein: das ist weltweit Spitze! Kein Wunder, denn das Verspeisen der Sonnenblumenkerne ist eine Kunst und bis man satt ist, braucht es eine Weile...
Wie wichtig Sonnenblumenkerne für den Türken an sich sind, erkennt man aber auch aus einer Meldung erschienen bei NTV. Zum Trocknen der schwarz-weißen Knabberfreude wurde bei Bursa für einen gesamten Monat eine Umgehungsstraße gesperrt. Bis Ende September werden hier die Samen nämlich getrocknet werden. 
Die derzeitige Regierung wirbt damit, dass sie in den vergangenen neun Jahren 13.500 km Schnellstraße gebaut haben. Wir ahnen jetzt warum. 

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