Donnerstag, 19. April 2012

Buddha im türkischen Lehrplan

Heiß umkämpft war eine Gesetzesänderung um das Bildungssystem in der Türkei. Doch trotz Demonstrationen, Handgemengen und Beschimpfungen konnte sich die Regierungspartei AKP durchsetzen und ein Modell nach - so die Eigeneinschätzung - deutschem Vorbild einführen.

Ob Mädchen nach der Änderung noch viele Schulen von Innen sehen werden, die Kinderarbeit legalisiert wurde oder außer den Arbeitgebern viele Menschen Anlass zur Freude an dem Gesetz haben werden, wird sich zeigen. Aber immerhin können die Kinder nun ab der Mittelstufe das Wahlfach „Unser Heiliger Prophet“ wählen. Aus der Formulierung lässt sich schließen, dass jedes Kind mehr über seinen Propheten erfahren kann: Buddhisten über Buddha, Christen über Jesus, Muslime über Mohammed. Wer weiß, vielleicht sind sogar ein paar falsche Propheten mit im Angebot?

Oder haben die Verfasser des Gesetzes - absichtlich oder unabsichtlich? - geflissentlich übersehen, dass es in der laizistischen Türkei möglicherweise mehr als nur einen, „unseren“ Propheten gibt? 

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